CAR-NE-VÀ-LE
In unserem kleinen Sprachkurs wollen wir heute dem Wort "carnevale" auf den Grund gehen, das nicht nur im Italiensichen in Bezug zur bevorstehenden Fastenzeit steht.
Während man im Deutschen noch heute mit dem Wort "Fasching" dem einstigen Ausschank des Fastentrunks, "vastschang", in der Nacht vor dem Aschermittwoch, "Vastennacht" (Fasnacht), gedenkt, nimmt die italienische Sprache Bezug auf den Fleischverzicht am Tag vor dem Beginn der Fastenzeit. Das "Carne-levare", also das Fleisch wegnehmen, weglassen, bezieht sich urspünglich auf den Tag vor Beginn der Fastenzeit, an der man begann, für 40 Tage auf Fleisch zu verzichten. "Carne vale!" also, was soviel heißt wie "Fleisch, leb wohl!"
Wahrscheinlich jedoch hat das Wort noch ältere und damit vorchristliche Wurzeln: Der lateinische "carrus navalis" bezeichnet ein "Narrenschiff", also ein schiffförmiger Wagen auf Rädern, der schon bei feierlichen, bacchantischen Umzügen im anktiken Rom mitgeführt wurde. Es symbolisiert eine oberflächliche Wohlstandsgesellschaft, die nur dem eigenen Wohlergehen frönt, isst, trinkt, feiert und Ausschweifungen liebt. Von ihm leiten sich die noch heute in aller Welt - von Köln bis Villach, von New Orleans bis Rio, von Nizza bis Viareggio, von Venedig bis Sizilien - beliebten Faschingsumzüge her.
Der Karneval, so oder so, ein Ausnahmezustand, der rein der Freude und dem Genuss gewidmet, jedoch durch die bevorstehende Fastenzeit befristet ist, welche die Menschen schlussendlich wieder zum Ernst mahnt.
Bis dahin wird aber ausgelassen gefeiert!!!
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