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CHE CASINO!

Wir sind diese Woche in San Remo, wo heute das Festival della Canzone Italiana beginnt, und begeben uns auf die Spuren eines außergewöhnlichen Wortes. Hier gibt es neben vielen Natur- und Kulturstätten nämlich auch eine ganz besondere Attraktion: ein "Casinò".


Im Italienischen ist dann damit ein Spielcasino gemeint, wenn das Wort in Anlehnung ans Französische mit einem vornehmen Akzent auf dem O ausgesprochen wird. Doch da gibt es auch noch das andere, nicht so distinguierte Wort, ohne Akzent: "casino". Aber, was hat es damit auf sich?


"Casino" (mit Betonung auf dem "i") wurde ursprünglich der Landsitz des Großbürgertums oder Adels genannt, eine Villa am Land, die zur Rekreation diente, wo man ausspannen konnte oder Tätigkeiten wie der Jagd, dem Spiel oder Festen fröhnte.


Im 19. Jahrhundert wurden dann auch die Clubs für Soldaten so bezeichnet, wo man sich traf, Karten spielte, und wo es turbulent zuging. Aber man nennt auch Freudenhäuser mit demselben Namen. Heute hat dieses Wort seinen anrüchigen Anstrich verloren und wird vor allem als Synonym für Lärm und Unordnung verwendet.


Fakt ist, beide Wörter haben denselben Ursprung. In einem "casino" ging es nie ordentlich und ruhig zu, weshalb der Ausruf "Che casino!" auch soviel wie "Welch Lärm, Unordnung und Durcheinander!" bedeutet. Im Piemont wird bis heute von der älteren Generation sogar das Wort "bordel" für Lärm und Unordnung benutzt. Dort sagt man dann, wenn es wieder mal rund geht, "Che bordel!"


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