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DIE ADRIA: GRADO - LIGNANO - CAORLE - JESOLO

Finalmente! Jetzt haben wir es aber keinen Moment mehr länger ausgehalten und sind endlich ans Meer gefahren. Allerdings nicht in Triest, sondern gleich in das nur eine Stunde entfernte Grado. Zu groß war die Sehnsucht danach, endlich wieder am Strand spazieren zu gehen, den Sand zwischen den nackten Zehen und den Wind in den Haaren zu spüren und ab und zu mit den Füßen in die noch etwas kalte Adria zu steigen. Na ja, schließlich ist ja noch keine Badesaison...


Im Sommer jedoch tummeln sich haufenweise Österreicher und Deutsche an den Stränden der Adria, welche diese oft schon seit Kindertagen, beginnend in den 50er, 60er und 70er Jahren, quasi als zweite Heimat betrachten. Doch jetzt im Winter sind die Campingplätze in Pineta, Sabbiadoro und Cavallino verwaist, die Hotels mit phantasievollen Namen wie Beau Rivage, Maracaibo und Bellevue geschlossen, die Strände menschenleer.


Man spürt, dass die heutigen Tourismushochburgen keine große Geschichte haben. Es sind einstige Fischerdörfer, die in der Nachkriegszeit Dank der rasch wachsenden Massenmobilität von nach Frieden, Freude und Sonne lechzenden Menschen jenseits der Alpen für sich entdeckt und reißbrettartig bebaut wurden.


Die eigentlichen Städtchen liegen ca. 2 km entfernt im Hinterland der Lagune. Hier verlief schon zur Römerzeit eine Handelsstraße zwischen Grado und Venedig. Grado, die kleine mittelalterliche Stadt auf der Sonneninsel, wurde bereits im 2. Jhd v.Chr. als Hafen der römischen Stadt Aquileia gegründet. Dementsprechend bewegt war ihre Geschichte. Um 1900 entdeckte der Maler Josef Maria Auchentaller, ein Mitglied der Wiener Secession, den Ort für sich und übersiedelte 1903 mit seiner Frau hierher, wo sie gemeinsam eine Pension errichteten, mit der sie das Großbürgertum nach Grado lockten. 1910 folgte der Anschluss an die Bahnlinie nach Wien und der Mythos der "Österreichischen Riviera" war geboren. Aber mit Beginn des 1. Weltkrieges war es leider auch schon wieder damit vorbei. Ein letztes stilles Zeugnis aus jener Zeit sind die "Ville Bianchi", wo man auch heute noch ganz im Stile der K&K-Zeit standesgemäß seine Sommerfrische genießen kann.


Mehr Infos zu den Badeorten an der Adria, Grado im Speziellen und den Ville Bianchi gibt es hier:


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