VALLE D´AOSTA
Heute Morgen sind wir in Aosta - und somit auf dem Boden der Realität - angekommen. Es ist eiskalt und Schnee bedeckt die Berggipfel ringsum. Tja, wir nähern uns der Heimat und somit dem Ende unserer I LOVE ITALY TOUR. Aber wir wollen das Beste daraus machen und unseren letzten Reisetag noch so richtig genießen. Dazu schließen wir als Erstes das Verdeck unseres braven Cinquecento, der sich tapfer 2 Stunden lang die 380 Höhenmeter vom Comer See bis nach Aosta empor gekämpft hat, und ziehen uns warm an. Es hat nämlich Minusgrade! Brrrr.....
Da hilft nur Bewegung! Und so stapfen wir los, ausgerüstet mit Haube, Schal und Handschuhen, die man hier überall zu kaufen bekommt, quer durch das Zentrum von Aosta. Wir sind zwar in Italien, jedoch ist der Einfluss des benachbarten Frankreich bzw. der Schweiz sehr stark zu spüren. Neben der offiziellen Amtssprache Italienisch, dem schweizerischen Walserdeutsch und dem frankoprovinzalischen Dialekt Valdostanisch spricht man hier als zweite Amtssprache vor allem Französisch!
Daß dies ein uralter Platz und ein seit Menschengedenken heiß umkämpftes Gebiet ist, davon zeugen die vielen sehr alten Häuser in der Region sowie auch die vielen Schlösser und Burgen, für die das Aostatal so berühmt ist. Außerdem hat man in der Nähe von Aosta, in Saint Martin de Corléans, eine der größten Megalithanlagen in Italien aus dem 3. Jahrtausend v. Chr. gefunden. Es handelt sich dabei um eine Kultstätte mit Dolmen, steinernen Plattformen und Menhire, die in der Nähe zweier Alpenpässe liegt. Aber natürlich waren auch die Römer hier, aus deren Epoche erstaunlicherweise noch sehr viele gut erhalten Bauwerke und Manufakte zu bewundern sind, wie zB die römische Stadtmauer, die großteils noch erhalten ist und über die Jahrhunderte weiter verwendet wurde, das komplett erhaltene Doppel-Stadttor Porta Praetoria sowie der triumphale Augustusbogen.
Aber natürlich hat auch die Kirche im Laufe der Jahrhunderte ihre Spuren hinterlassen. Auf den Resten einer frühchristlichen Kapelle steht heute die Renaissance-Kathedrale von Aosta, und
der Kreuzgang der Collegiata dei Santi Pietro e Orso ist einer der schönsten, den wir je gesehen haben. Und über allem thronen majestätisch die Berge - sie sind die wahre Sehenswürdigkeit des Valle d´Aosta.
Den Bergen verdankt das Aostatal auch so manche Spezialität, die es über seine Grenzen hinaus berühmt gemacht hat, wie zum Beispiel den berühmten "Fontina", ein max. 4 Monate gereifter Käse mit harter Rinde, aber zart schmelzendem Kern, der ausschließlich aus der Milch jener Kühe gemacht wird, die auf den Bergweiden rings um Aosta nur die besten Alpenkräuter zu fressen bekommen. Dafür garantiert seit 25 Jahren das Qualitätssigel D.O.P. - Denominazione di Origine Protetta. Und das schmeckt man!
Mit letzter Kraft hieven wir einen 10 kg-Laib Fontina auf den bis zur Decke gefüllten Rücksitz unseres Cinquecento und blicken noch ein letztes Mal wehmütig ins Tal hinunter. Aufregend war unsere Reise durch alle 20 Regionen Italiens. Über einen Monat lang waren wir unterwegs - von den Bergen ans Meer und wieder zurück. Wir haben viele wunderbare Plätze gesehen und so viel nette Menschen kennengelernt. Wir haben Eindrücke und Mitbringsel gesammelt, gegessen, getrunken und genossen... Schön war's!
Erschöpft, aber glücklich steigen wir in unseren kleinen Italiener. Jetzt geht's erst mal heimwärts. Aber wir kommen bald wieder! Und bis dahin zehren wir von unseren Erinnerungen. Denn Italien ist mehr als ein Land - es ist ein Gefühl! www.iloveitaly.at
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