LE MARCHE: TORRE DI PALME
Heute Morgen haben wir unsere Koffer gepackt und sind ganz zeitlich in der Früh schon losgefahren. Denn es geht in die Marken! Diese Region Italiens ist den wenigsten bekannt, dabei hat sie so viel zu bieten, dass es schwierig sein wird, sie in nur einem Tag zu bereisen.
Einerseits eine Küste mit goldenen Sandstränden und bedeutenden Badeorten wie Senegallia - wo wir in einer kleinen Bar am Strand mit den Füssen im Sand und Blick aufs Meer frühstücken -. andererseits aber auch ein an Natur reiches, hügeliges Hinterland, das als Nationalpark "Monti Sibillini" geschützt und deshalb bei Wanderern und Radfahrern sehr beliebt ist.
Und dann ist da natürlich noch der kleine Ort Loreto, der weltberühmte und nach dem Petersdom in Rom zweitwichtigste Wallfahrtsort Italiens, wo im Jahr 2007 auf Einladung von Papst Benedikt XVI. das Europäische Jugendtreffen mit 400.000 (!) Teilnehmern stattfand, das paradoxerweise dem Umwelt- und Klimaschutz gewidmet war...
Wofür die Marken aber besonders berühmt sind, sind ihre unzähligen uralten Borghi, kleine mittelalterliche steinerne Städte, die gleich Festungen auf den Berggipfeln thronen, von wo aus man das ganze Land ringsum bis hin zum Meer überblicken kann, und die bis heute bewohnt sind.
Wir entscheiden uns für Torre di Palme. Der kleine Borgo hat zwar nur etwas über 600 Einwohner, ist jedoch schon auf Grund seiner Lage an der Küste hoch auf einem Felsen und des spektakulären Ausblicks eine Reise wert. Bereits im 6. Jhd. v. Chr. soll er deshalb als Aussichts- und Kontrollpunkt über den Schiffsverkehr an der Adria gedient haben. Berühmt ist das Städtchen aber auch deshalb, weil sein mittelalterlicher Kern bis heute komplett intakt erhalten geblieben ist.
Hier und in der ganzen Umgebung gibt es im Sommer unzählige verschiedene "Sagre", also Straßenfeste, die nicht zu Ehren von Heiligen gefeiert werden, sondern ganz im Zeichen der lokalen Delikatessen stehen wie Taglatelle, Trüffel und Wildschwein, ebenso wie Caciotta-Käse, Ciauscolo (eine hiesige Wurstsorte) und Vincotto (ein in der Gegend typischer Wein). Das zeigt einmal mehr den Stellenwert, den Essen und Trinken in Italien haben...
Nach einer ausgiebigen Jause in einer kleinen Locanda mit einem atemberaubenden Ausblick bis ans Meer laden wir eine Steige Vincotto in unseren Cinquecento und fahren am nächsten Morgen beschwingt und klirrend weiter Richtung Abruzzen.
Viele weitere interessante Informationen über die Marken, die schönsten Borghi und den Wallfahrsort Loreto gibt es hier: www.turismo.marche.it www.borghipiubelliditalia.it www.santuarioloreto.it
Commentaires